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Seit 1994 werden bei uns im OGV hochqualitative Obstwässer hergestellt. Sicher ist die zusätzliche Verwertung des auf unseren Obstwiesen reifenden Obstes nicht der alleinige Grund des Schnapsbrennens, doch der Vorsatz wir wollen keine Früchte an den Bäumen vergammeln lassen, läßt unser Tun sicher in einem besseren Licht erscheinen.

 

 

Begonnen hat alles mit einem Vortrag von Herrn Dipl. Ing. Diener zum Thema Schnapsbrennen, hierbei wurde das gesamte Spektrum der Obstwässer aus heimischen Früchten vorgestellt. Auch die gesetzlichen Vorgaben, zum Teil noch aus Kaiserzeiten, wurden erörtert.

 

 

Daß die Destillation nur in einer lizensierten Brennerei möglich ist, konnte uns an diesem Abend nicht vom Entschluß abbringen, sobald als möglich unser erstes Obst  einzumaischen.

 

 

Im Juli 1994 war es endlich soweit, am "Weißen Berg" stellte uns Albert Volz seine Kirschbäume samt vollreifem Behang zur Verfügung. Mit mehr als 20 Pflückern dauerte es nur ca. 3 Stunden bis unsere Fässer mit über 5 Zentner Kirschen gefüllt waren.

 

 

Die Kirschen wurden am nächsten Tag kräftig durchgerührt, auch wurde der Maische noch Hefe beigefügt. Anschließend wurden die Fässer in einem Keller bis Mitte Dezember gelagert.

 

 

Bereits einige Tage vor unserem Brenntermin wurden die Fässer in die "Wetterauer Obstbrennerei" nach Stammheim gebracht und vom Zollamt Friedberg wurde über die Menge der Maische die Gebühren festgesetzt.

 

 

Dann war es endlich soweit, unsere Maische wurde in die Brennblase gefüllt, der Kessel wurde angeheizt. Nachdem die nötige Temperatur erreicht war, wurde der "Vorlauf" (Methylalkohol ist ungenießbar) abgesondert und unser erstes Destillat, mit durchschnittlich 65% Alkoholgehalt, floß in den untergestellten Behälter. Der sogenannte Nachlauf, mit einem Alkoholgehalt unter 50%, kam nicht zur Verwendung. Mit destilliertem Wasser wurde die hochprozentige Flüssigkeit auf 42% verdünnt. Insgesamt konnten wir 42 Liter Kirschwasser mit nach Hause nehmen.

 

 

In den folgenden Jahren wiederholte sich im Prinzip obiges Prozedere immer wieder, mit den jeweils uns zur Verfügung stehenden Obstsorten.

 

 

Als Besonderheit soll hier unser Ausflug nach Ober Nissa in Thüringen nicht unerwähnt bleiben. Dort, so berichtete unser Vereinsfreund Siegfried Kirchner, in seiner alten Heimat, gäbe es überreichlich Kirschpflaumen zu ernten. Nach kurzer Beratung im Vorstand stand der Beschluß fest, auf geht's nach Thüringen. Nach Rücksprache mit dem Ortsvorsteher der Gemeinde Ober Nissa konnte die Aktion angegangen werden. Mit den dort geernteten 14 Zentner Kirschpflaumen wurde ein ganz besonderes Obstwasser gebrannt "Wilder Thüringer".

 

 

Unser gemeinschaftlich hergestelltes Obstwasser ist in Flaschen unverkäuflich. Allein bei Veranstaltungen unseres OGV können die verschiedenen Obstwässer verkostet werden.

 

Für den Text: Götz Emmrich

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